Wer heute telefonieren will, zieht sein Smartphone aus der Tasche, tippt auf eine der gespeicherten Nummern und telefoniert. Die ältere Generation wird sich aber noch an die Telefonkarten der Telekom erinnern, welche die oft mühsame Suche nach dem passenden Kleingeld für die Telefonzelle erspart haben. Seit 1983 gibt es diese praktischen Karten bereits, aber ihr Ende ist nah, schon nächstes Jahr wird es die Telefonkarten der Telekom nicht mehr geben.
Keine Telefonzellen mehr
Die Testphase der klassischen Telefonkarten begann 1983 und ab 1990 war die Karte die offizielle Alternative zum Kleingeld, um in einer Telefonzelle telefonieren zu können. Heute muss man sehr lange suchen, um eine Telefonzelle zu finden. Die ganz alten Modelle haben sich inzwischen in Bücherschränke verwandelt, in die man alte Bücher stellen kann oder neue Lektüre kostenlos herausnehmen darf. Seit 2023 können die Telefonkarten der Telekom nicht mehr genutzt werden. Viele haben die sogenannte Comfort Karte aber immer noch im Portemonnaie und fragen sich jetzt: Soll die Karte in den Mülleimer, obwohl noch ein Guthaben darauf ist?
Die Telekom und ihre Karten
Im Laufe der Jahre hat die Deutsche Telekom immer wieder neue Karten für die Telefonzellen auf den Markt gebracht. Die bekannteste Karte war die „Comfort“, die 1986 ein Upgrade bekam. Mit dieser Karte konnten nicht nur die Anrufe in der Telefonzellen bezahlt werden, sie fungierte zugleich als Prepaid-Karte und konnte immer wieder mit einem gewünschten Guthaben neu aufgeladen werden. Aber es gab noch weitere Funktionen. Die Besitzer haben damit Filme und Videos heruntergeladen und später auch die Telefonrechnungen im Festnetz der Telekom oder die Mobilfunkrechnung damit bezahlt. Es war sogar eine Hotspot-Nutzung mit den Telefonkarten der Telekom möglich.
Was passiert mit dem Restguthaben?
Alle, die noch eine Telefonkarte haben, sollten diese nicht in den Mülleimer werfen. Das restliche Guthaben auf der Karte können sich die Kartenbesitzer ab Februar 2024 auszahlen lassen. Allerdings bittet die Deutsche Telekom ihre Kunden um etwas Geduld, es kann dauern, bis der Prozess umgesetzt wird. Wer Fragen zu seinem noch verfügbaren Guthaben hat, kann die zuständige Stelle bei der Telekom erfragen, aber auch hier ist Geduld gefragt.
Ein einfaches Vorgehen
Der Kunde muss die Zugangsdaten seiner Karte, also die PIN sowie die letzten fünf Stellen der Seriennummer bereithalten. Nach dem Einloggen wird dann das Guthaben angezeigt und per Überweisung auf das Konto des Kunden transferiert. Dieses Prozedere muss für jede Telefonkarte durchgeführt werden. Das Guthaben aus mehreren Karten zusammenzufassen, ist leider nicht möglich. Das Ganze gilt für die Telefonkarten Comfort, die es seit 2023 nicht mehr gibt. Wie lange die Kunden sich ihr Guthaben noch auszahlen lassen können, ist hingegen noch ungewiss.
Fazit
Mit der Auszahlung der Gutachten auf den Telefonkarten schließt die Deutsche Telefon das Kapitel Telefonzelle endgültig ab. Was mit den noch verbliebenen Zellen passiert, ist bislang noch unbekannt. Schon Ende des Jahres 2021 gab es mit einer Änderung des sogenannten Telekommunikationsgesetzes keinen Versorgungsauftrag durch die Deutsche Telekom mehr, die Bevölkerung mit ausreichend Telefonzellen zu versorgen. Ein Jahr später gab es keine Möglichkeit mehr, mit Münzen zu zahlen, seit einem Jahr ist nun auch die Telefonkarte kein Thema mehr, eventuell vorhandenes Guthaben ist dagegen noch gültig.
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