Einkaufen und statt die Geldbörse zu ziehen und mit Bargeld oder der Karte zu zahlen, wird einfach nur die Handfläche über einen Scanner gehalten. Das, was wie Science-Fiction klingt, ist bei Amazon schon heute Realität, zumindest in den USA und in den stationären Geschäften des Internetriesen. Das Bezahlen mit der Handfläche rundet den ungewöhnlichen Einkauf mit dem Smartphone ab.
Eine lange Probezeit
Das Bezahlen mit der Handfläche wirkt anfangs vielleicht futuristisch und sogar befremdlich, ist jedoch in einigen Geschäften in den USA schon seit knapp drei Jahren möglich. Amazon hat das Bezahlen mit der Handfläche zunächst nur in die konzerneigenen Supermärkte integriert, will das Ganze jetzt aber auch großflächig ausbauen. Das Ziel des Unternehmens ist es, bis Ende dieses Jahres in den USA diese Möglichkeit des Bezahlens in den mehr als 500 Whole Foods-Filialen anzubieten. Whole Foods ist eine in den USA bekannte und beliebte Kette von Supermärkten, die sich auf Bio-Lebensmittel spezialisiert hat.
Wie funktioniert diese Bezahlmethode?
Um das Bezahlen mit der Handfläche überhaupt möglich zu machen, wird auf einer Datenbank ein Scan der Hand gespeichert. Wird die Hand beim Bezahlen über den Scanner gehalten, dann erfasst dieser die biometrischen Daten und gleicht sie mit denen in der Datenbank ab. Stimmt alles überein, dann wird das Geld vom Kundenkonto bei Amazon abgezogen. Allerdings müssen die Debit- oder die Kreditkarte des Unternehmens zuvor mit Geld „aufgeladen“ werden. Wer Kunde bei Amazon Prime ist, kann beim Bezahlen per Scanner mit der Handfläche zudem von diversen Rabatten und vielen anderen Vorteilen profitieren.
Wie sicher ist das neue Bezahlen?
Das amerikanische Unternehmen nennt die neue Bezahlmöglichkeit mit der Handfläche „Amazon One“. In den USA werden jetzt Stimmen laut, die an der Sicherheit dieser Bezahlmöglichkeit ihre Zweifel haben. Aber wie sicher ist „Amazon One“ wirklich? Ein Fingerabdruck ist etwas Einzigartiges und auch bei den Händen sind die Furchen und Linien sowie die Muster des Venenverlaufs bei jedem Menschen anders. Das System könnte also nicht einfach durch ein Foto der Handfläche ausgetrickst werden. Amazon selbst hat auf Fragen zu möglichen Lücken bei der Sicherheit noch keine Antwort gegeben. Inzwischen gab es bereits mehr als drei Millionen Einkäufe mit dem Bezahlsystem über die Handfläche. Erprobt wird das Ganze in 200 Geschäften der Whole Food-Kette sowie in weiteren 200 Filialen des Einzelhandels. Ob und wann diese neue Technologie nach Deutschland kommt, steht noch nicht fest. Amazon will aber angeblich so schnell wie möglich die Bezahlmethode auch in Europa anbieten.
Fazit
Sollte das amerikanische Unternehmen mit seiner Bezahlmethode nach Deutschland kommen, dann gibt es ein Problem. Amazon hat angekündigt, seine hauseigene Visa-Karte vom Markt zu nehmen. Die Karte, die Prime-Kunden angeboten wurde, hatte viele Vorteile, wie etwa Bonuspunkte beim Einkauf. In den Informationen, die jetzt an die Karteninhaber verschickt wurden, ist zu lesen, dass die Karte ab dem 30. September 2023 ihre Gültigkeit verliert. Der Grund ist, dass Amazon die Zusammenarbeit mit LBB, dem Herausgeber der Karten, beendet. Wer den neuen Geschäftsbedingungen zustimmt, kann seine Karte noch bis zum 26. März des nächsten Jahres nutzen. Wer hingegen nicht schnell genug reagiert, verliert im schlimmsten Fall sein Guthaben.
Bild: @ depositphotos.com / omnislash
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