Der Legende nach ist es den Trojanern mit der Hilfe eines hölzernen Pferdes gelungen, die Spartaner zu besiegen. Seitdem ist ein Trojaner etwas, was sich geschickt tarnt, um sein Ziel zu erreichen. Der Begriff ist selbst im digitalen Zeitalter noch zu finden, wenn es um getarnte Viren geht. Wie einst die antiken Trojaner führen auch die Trojaner von heute nichts Gutes im Schilde.
Was genau sind digitale Trojaner?
Wie in der Mythologie sehen die Trojaner zunächst völlig harmlos aus, aber sie haben getarnte Viren dabei. Diese geben sich zunächst als nützliches Programm oder praktische App aus und kommen so ungehindert auf die Geräte der Nutzer. Es gibt sogar Trojaner, die tatsächlich die Funktionen haben, für die sie werben. Ihre hauptsächliche Aufgabe ist jedoch eine ganz andere. Wenn getarnte Viren einmal auf der Festplatte angekommen sind, machen sie sich heimlich ans Werk und laden noch andere schädliche Software ein, wie etwa eine Banking-Malware oder Ransomware. Das Ganze geschieht still im Hintergrund, sichtbare Anzeichen für den Trojaner gibt es leider nicht.
Eine große Gefahr
Ein Trojaner ist nur so etwas wie ein Türöffner für weitere Malware, allein kann er sich nicht weiterverbreiten. Deshalb geht die große Gefahr von der schädlichen Software aus, die, wenn das System einmal erfolgreich war, sehr schnell nachgeladen wird. Getarnte Viren haben keinerlei Beschränkungen für das, was sie nachladen wollen, es kommt immer darauf an, woran der Angreifer besonders interessiert ist. So gibt es Module, die Zahlungsinformationen abgreifen, die Eingabe der Tasten kontrollieren oder nur dafür sorgen, dass sich ein Schädling weiterverbreiten kann. Trojaner stellen die größte Gefahr dar, da diese Malware sehr viele Varianten kennt.
Erfolgreich schützen
Ist ein Trojaner schlecht programmiert, kann man es schnell erkennen. Eine angeblich nützliche Software, die aber nicht das liefert, wofür sie geworben hat, ist schnell enttarnt. Die Tarnung bei einer gut gemachten Malware zu entlarven, ist schon deutlich schwieriger. Falls beispielsweise ein PDF-Reader den vollen Zugriff auf Windows will, dann sollten Nutzer immer misstrauisch sein. Ebenfalls verdächtig beim Ausführen eines Trojaners ist neben einer ungewöhnlich hohen Systemlast auch völlig unnötiger Internet-Traffic. Fatalerweise erkennen viele Windows-Nutzer den Trojaner erst, wenn es bereits zu spät ist. Helfen können hier ein Antiviren-Programm oder die passenden Apps. Sie agieren wie eine Schutztruppe, der sofort auffällt, wenn etwas verdächtig erscheint und schreitet sofort ein, sie verhindert weitere Aktionen und vernichtet den Trojaner. Mehr Probleme haben die Schutzprogramme mit Banking-Trojanern, die besonders raffiniert und ausgeklügelt sind und in der Lage sind, eigenständig Konten zu leeren.
Fazit
Im Idealfall sind die Antiviren-Programme und Apps den Trojanern immer einen Schritt voraus. Allerdings schlafen die Schädlinge nicht, sie lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen. Für viele der besonders verbreiteten Trojaner gibt es inzwischen die passenden Virensignaturen. Damit erkennen die Schutztruppen den Trojaner, noch bevor er die Möglichkeit hat, sich im System auszubreiten. Skepsis ist insbesondere bei Mail-Anhängen angesagt, vor allem, wenn man die Mail nicht erwartet. Wer ganz sicher sein will, sollte seine Maßnahmen zur Prävention, also die Apps oder die Software, nur aus Quellen beziehen, die absolut vertrauenswürdig sind.
Bild: @ depositphotos.com / compressor
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