Die Blu-ray ist einst angetreten, um die klassische DVD abzulösen, die bis dahin das bevorzugte Speichermedium für Filme war. Heute steht fest: Das Blu-ray Format Desaster war vorprogrammiert, denn die DVD konnte deutlich mehr Erfolge verbuchen. Wie steht es heute um die Blu-ray? Spielt sie wieder eine größere Rolle? Ist sie nur noch etwas für Nostalgiker oder ist sie völlig vom Markt verschwunden?
Seit 2002 zu haben
Das Jahr 2006 war aus technischer Sicht ein historisches Jahr, denn die japanische Firma Sony brachte die Playstation 3 auf den Markt. Zu diesem Zeitpunkt war das Blu-ray Format schon vier Jahre alt. Am 19. Februar 2002 war die Geburtsstunde der kleinen Scheibe, aber auch vier Jahre später hatte noch niemand einen Film als Blu-ray gesehen. Der Grund? Es gab einfach keine. Sony reagierte sehr schnell und ging in die Offensive – die Playstation 3 hatte als erstes Gerät dieser Art einen Blu-ray-Player. Die Japaner, die das Ganze entwickelt hatten, bekamen schnell einen Gegenspieler, nämlich die HD-DVD. Damit verlief der Start der Blu-ray nicht nur holprig, sondern schnell völlig orientierungslos.
Hollywood hat entschieden
Bis in die 1990er Jahre gab es den Klassiker: die Videokassette. Sie war sehr erfolgreich und den gleichen Erfolg wünschten sich die Hersteller auch von der Blu-ray. Geworben wurde damit, dass das Blu-ray Format eine bessere Bildqualität als die DVD hat, aber selbst diese Werbung kam bei den Kunden nicht an. 2002 gab es nicht einmal bezahlbare Geräte zum Abspielen. Hollywood war unschlüssig und steckte in einem Dilemma: Gibt es einen Blockbuster, der nicht auf Blu-ray erscheint, dann verlieren die Filmfreunde schnell das Interesse. Es begann der Kampf der Formate: DVD gegen Blu-ray. Erst die Spielkonsole brachte Bewegung in die Sache, denn durch die Playstation 3 konnten sich private Anwender vom Blu-ray Format überzeugen. Beflügelt durch den Erfolg, wechselten die Filmstudios zu Blu-ray, wie beispielsweise Warner Bros.
Zu teuer
Das neue Format konnte durch seine gestochen scharfen Bilder überzeugen, entsprechend schnell gingen die Verkaufszahlen nach oben. Von 2013 an stiegen die Zahlen der Blu-ray stetig an, jedoch nicht so rasant, wie die Hersteller es sich gewünscht hätten. Gleichzeitig sanken die Verkaufszahlen für DVDs, trotzdem blieben sie das mit Abstand beliebteste Format. Was war der Grund dafür? Blu-ray lieferte zwar eine exzellente Qualität und tolle Farben, kostete aber auch deutlich mehr als eine klassische DVD. Nur die echten Filmfreaks waren bereit, mehr zu zahlen, die große Mehrheit sah in der Regel nicht einmal den Unterschied zwischen einem Film auf DVD und einem auf Blu-ray.
Fazit
Ab dem Moment, als die ersten Streaming-Dienste auftauchten, haben beide Formate verloren. Netflix, Amazon Prime und viele andere setzen immer mehr auf exklusive Titel und damit zugleich die Blu-ray immer mehr unter Druck. Dazu kommt, dass auch die Streaming-Dienste eine hohe Auflösung haben und sogar die deutlich bessere Tonqualität bieten. Viele sind aber der Meinung, dass es auch in der Zukunft weiter Blu-ray geben wird. Fest steht aber schon heute, dass die Blu-ray den Kampf gegen die DVD verloren hat. Einst angetreten, um die DVD abzulösen, wurde die Blu-ray zum Flop.
Bild: @ depositphotos.com / Nomadsoul1
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