Nachdem Apple seine sogenannten AirTags auf den Markt gebracht hatte, dauerte es nicht lange, bis die neue Technologie die Welt eroberte. Die kleinen Geräte, die der Ortung dienen, haben eine Menge Vorteile, um Verlorenes wiederzufinden. Allerdings haben die AirTags von Apple auch gravierende Nachteile, die in den USA jetzt die Gerichte beschäftigt: 40 Stalking-Opfer haben Apple verklagt.
Keine Schutzmaßnahmen
Für Apple es wird eng, denn 40 Opfer, die mithilfe der AirTags gestalkt wurden, gehen jetzt rechtlich gegen das Unternehmen vor. Sie wollen damit erreichen, dass Apple endlich Schutzmaßnahmen trifft, damit es nicht weiter zu einer missbräuchlichen Nutzung der kleinen Ortungsgeräte kommt.
Zu den Anklagepunkten gehören unter anderem:
- Ein fahrlässiges Verhalten von Apple.
- Die Verletzung der Privatsphäre.
- Die Gestaltung der AirTags von Apple, die das Stalken einer Person erleichtert.
140 Seiten umfasst die Anklageschrift und darin finden sich viele beunruhigende Berichte, Erfahrungen und Details der Opfer.
Die negativen Seiten
Es sind vor allem Frauen, die negative Erfahrungen mit den AirTags von Apple gemacht haben. In vielen Fällen berichten Frauen, dass sie von ihren früheren Partnern mit der Hilfe des Ortungsgeräts von Apple verfolgt und gestalkt wurden. So wurde eine Mutter und ihre Tochter mittels AirTag getrackt, beobachtet und sogar verfolgt. Auch der Fall eines kriminellen Stiefvaters, der die AirTags in der Schuhsohle seines Sohnes versteckt hat, gehört zu den Fällen, über die in den USA verhandelt wird. Die AirTags von Apple wurden außerdem im Auto zwischen den Sitzen versteckt oder sogar festgeklebt. Ein ebenfalls beliebtes Versteck für das kleine Ortungsgerät ist die Unterseite eines Autos. Eine Frau verfolgte mithilfe des Tags aus Eifersucht ihren Mann und fuhr ihn schließlich an, wobei der Mann zu Tode kam.
Was sagt Apple dazu?
Apple musste sich viel Kritik anhören und reagierte schließlich auf die zahlreichen Vorwürfe. Es seien einige Änderungen vorgenommen worden, um die Sicherheit der Ortungsgeräte erhöhen. Seit die Tags auf dem Markt sind und es daraufhin vermehrt zu Zwischenfällen kam, hat Apple mehrere Maßnahmen ergriffen, damit die Möglichkeiten des Missbrauchs durch die Tracker weiter eingeschränkt werden. Alle, die einen AirTag installieren, bekommen jetzt auch eine sehr klare Warnung dazu, dass es strengstens untersagt ist, Menschen mithilfe des Ortungsgeräts zu verfolgen. Weiterhin weist Apple darauf hin, dass jeder AirTag mit der Apple-ID des jeweiligen Nutzers verknüpft ist. Somit ist eine Rückverfolgung jederzeit gewährleistet. Obendrein hat Apple einen noch lauten Warnton in den neuen Tags verbaut, eine Technologie, die nicht nur als Schutzmechanismus gedacht ist, sondern auch eine Warnung für mögliche Opfer darstellt.
Fazit
Alles, was Apple jetzt unternimmt, um das Ortungsgerät sicherer zu machen, soll vor Missbrauch schützen. Der Warnton beispielsweise kann die ersten Anzeichen eines unerlaubten Trackings erkennen. Ferner hat Apple eine Warn-App entwickelt, die dazu dient, den Tracker aufzuspüren, um so mögliche Opfer effektiv zu schützen. Trotz aller schützenden Maßnahmen steht Apple jedoch immer mehr unter Druck. In der Sammelklage in den USA werden schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben. Eine Woche hat Apple jetzt Zeit, um auf die Vorwürfe der Kläger zu reagieren. Kenner der Branche erwarten aber, dass Apple die Klage abweisen wird.
Bild: @ depositphotos.com / wachiwit
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