Die EU wird voraussichtlich ihr Ziel, bis 2030 einen Weltmarktanteil von 20 Prozent bei der Halbleiterproduktion zu erreichen, deutlich verfehlen. Aktuell wird der Anteil bis 2030 auf nur 11,7 Prozent geschätzt, obwohl private Unternehmen seit dem „European Chips Act“ über 80 Milliarden Euro in die Fertigungsanlagen investieren. Während die EU-Kommission Subventionen für Forschung und Entwicklung genehmigt hat, haben auch andere Länder wie die USA und Japan ähnliche Ziele gesetzt, was den Wettbewerb verschärft. Kritiker wie der FDP-Abgeordnete Moritz Körner warnen, dass Europa hinsichtlich der KI- und Chip-Technologien ins Hintertreffen gerät und Gefahr läuft, eine digitale Kolonie zu werden.
Brüssel () – Die EU wird ihr Ziel, bei der Produktion von Halbleitern unabhängiger von großen Exportstaaten wie China, Südkorea oder Taiwan zu werden, wohl deutlich verfehlen. Das berichtet der „Spiegel“.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte im Jahr 2022 die Ambition ausgerufen, dass Europa bei der Herstellung moderner Mikrochips im Jahr 2030 einen Weltmarktanteil von 20 Prozent erreichen sollte; die Quote lag damals bei 9,8 Prozent. Die Kommission reagierte damit auf Lieferstopps infolge der Coronapandemie.
Doch mittlerweile geht Brüssel davon aus, dass der EU-Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion nur „auf 11,7 Prozent im Jahr 2030“ steigen werde, heißt es in der Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage des Europaabgeordneten Moritz Körner (FDP). Das 20-Prozent-Ziel stelle „nach wie vor eine Herausforderung dar“, konstatierte Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen.
Zwar hätten private Unternehmen seit Auflage des „European Chips Act“ im Jahr 2022 Investitionen in Fertigungsanlagen mit einem Volumen von mehr als 80 Milliarden Euro angekündigt; zudem genehmigte die EU-Kommission Milliardensubventionen, etwa für die Forschung und Entwicklung von Mikroelektronik in der EU, für Pilotanlagen und Kompetenzzentren.
Doch andere Staaten wie die USA, Japan und auch Taiwan haben ebenfalls auf die Lieferschwierigkeiten während der Coronakrise reagiert ‒ und sich ähnlich ambitionierte Ziele gesetzt. So geht die Kommission davon aus, dass sich „die Halbleiterfertigung in der EU bis 2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln wird“, heißt es in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage, doch der Weltmarkt wachse insgesamt ähnlich schnell.
„Von der Leyens Chip-Versprechen entpuppt sich als Luftnummer“, sagte der FDP-Abgeordnete Moritz Körner dem „Spiegel“. „Die KI- und Chip-Revolution findet ohne Europa statt, die EU droht zur digitalen Kolonie zu werden.“
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| Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
| Bildhinweis: | EU-Fahnen (Archiv) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wer wird in dem Artikel namentlich genannt?
Ursula von der Leyen, Moritz Körner, Henna Virkkunen
Welche Organisationen oder Einrichtungen tauchen im Text auf?
Die genannten Organisationen, Parteien oder Institutionen sind:
EU, Europäische Kommission, Ursula von der Leyen, Moritz Körner, FDP, Henna Virkkunen, USA, Japan, Taiwan.
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Brüssel
Was ist die zentrale Aussage des Artikels in einem Satz?
Die EU wird ihr Ziel, bis 2030 einen Weltmarktanteil von 20 Prozent bei der Halbleiterproduktion zu erreichen, voraussichtlich deutlich verfehlen und erwartet nur einen Anstieg auf 11,7 Prozent, trotz bedeutender Investitionen in diesem Bereich.
Welcher Umstand führte zu dem Vorfall?
Der Auslöser für die EU-Streben, bei der Halbleiterproduktion unabhängiger von Ländern wie China zu werden, war die Coronapandemie, die Lieferstopps und Engpässe im Chipmarkt verursachte. Ursprünglich wollte die EU ihren Marktanteil bis 2030 auf 20 Prozent steigern, doch nun wird ein Anstieg auf lediglich 11,7 Prozent prognostiziert, da auch andere Länder ähnliche Ziele verfolgen und Investitionen tätigen.
Wie fiel die Reaktion der Öffentlichkeit oder politischer Akteure aus?
Im Artikel wird beschrieben, dass die EU ihre ambitionierten Ziele zur Erhöhung der Halbleiterproduktion voraussichtlich verfehlen wird, was zu kritischen Äußerungen von Politikern wie dem FDP-Abgeordneten Moritz Körner führt. Dieser kritisiert, dass Europa in der digitalen Entwicklung ins Hintertreffen gerät und als "digitale Kolonie" droht, während andere Länder ähnlich ambitionierte Pläne verfolgen.
Welche Konsequenzen oder Auswirkungen werden beschrieben?
Verfehlung des Ziels der EU zur Halbleiterproduktion, EU-Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion wird nur auf 11,7 Prozent steigen, Herausforderungen bei der Erreichung des 20-Prozent-Ziels, Konkurrenz durch andere Staaten wie USA, Japan und Taiwan, Verdopplung der Halbleiterfertigung in der EU bis 2030, EU droht zur digitalen Kolonie zu werden.
Wurde bereits eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Moritz Körner, einem FDP-Abgeordneten, zitiert. Er äußert, dass "Von der Leyens Chip-Versprechen sich als Luftnummer entpuppt" und warnt, dass die "KI- und Chip-Revolution ohne Europa stattfindet", was die EU zur "digitalen Kolonie" drohen lasse.
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