Die Dax-Unternehmen SAP und Siemens plädieren für eine umfassende Reform der europäischen KI-Gesetzgebung, um Innovationen zu fördern, anstatt sie zu hemmen. Vorstandsvorsitzende Christian Klein und Roland Busch kritisieren bestehende Regelungen wie den europäischen AI-Act und den Data-Act, da sie sich widersprechen und die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle behindern. Busch, der einen Brandbrief an die EU-Kommission nicht unterstützt hat, fordert substanzielle Änderungen der Gesetze, anstatt bestehende Normen temporär auszusetzen. Zudem warnen beide vor einer blinden Nachahmung amerikanischer Strategien und betonen die Notwendigkeit, in Europa zunächst die Datenregeln zu reformieren, um das Potenzial der vorhandenen Daten optimal zu nutzen.
Walldorf/München () – Die Dax-Konzerne SAP und Siemens fordern eine umfassende Neuregelung der europäischen KI-Gesetzgebung. In der FAZ setzen sich die beiden Vorstandsvorsitzenden Christian Klein von SAP und Roland Busch von Siemens für ein neues Rahmenwerk ein, das Innovationen fördere, statt sie zu verhindern.
Nach den Worten von Busch ist unter anderem der europäische AI-Act Grund, „warum wir hier nicht Vollgas geben können“. Teilweise widersprächen sich die Akte, teilweise überschnitten sie sich mit schon bestehenden Regulierungen. Der Data-Act ist nach Ansicht von Busch „toxisch für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle“.
Den Brandbrief, den jüngst eine Reihe von Industrievertretern an die EU-Kommission geschickt hat, um ein Moratorium der laufenden Regeln zu beschließen, habe er nur deshalb nicht unterschrieben, „weil er mir nicht weit genug ging“. Es gehe nicht darum anzuhalten und das gleiche Gesetz zwei Jahre später scharf zu schalten. „In der Zwischenzeit müssen wir das Gesetz substanziell verändern.“
SAP-Chef Klein warnte davor, die Strategie Amerikas nachzubilden und nur viel Geld in Infrastruktur und Rechenzentren zu stecken. Für die USA ergebe die Infrastrukturinitiative Stargate Sinn. Dort würden viele Large-Language-Models, sogenannte LLMs entwickelt, die eine entsprechende Infrastruktur benötigten. „Wir sollten das in Europa aber nicht einfach kopieren. Bislang ist noch kein KI-Kundenprojekt von uns an fehlender Rechenzentrumskapazität gescheitert.“
Nach Buschs Darstellung sollten erst die Datenregeln in Europa geändert werden, bevor man in Rechenzentren investiere. „Wir sitzen in Europa auf einem Datenschatz, kriegen den aber noch nicht gehoben. Uns fehlt derzeit nicht der Zugriff auf Rechenkapazitäten, sondern ein Freisetzen der Kräfte bei uns.“ Das Pferd von hinten aufzuzäumen, sei keine gute Idee.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wer wird in dem Artikel namentlich genannt?
Christian Klein, Roland Busch
Welche Organisationen oder Einrichtungen tauchen im Text auf?
SAP, Siemens, FAZ, EU-Kommission
Zu welchem Datum oder in welchem Zeitraum fand das Ereignis statt?
Nicht erwähnt
An welchem Schauplatz spielt sich das Geschehen ab?
Walldorf, München
Was ist die zentrale Aussage des Artikels in einem Satz?
Die Dax-Konzerne SAP und Siemens fordern eine grundlegende Neuregelung der europäischen KI-Gesetzgebung, um Innovationen zu fördern und bestehende Widersprüche sowie Einschränkungen abzubauen.
Welcher Umstand führte zu dem Vorfall?
Der Auslöser für das Ereignis ist eine zunehmende Frustration der Dax-Konzerne SAP und Siemens über die bestehende europäische KI-Gesetzgebung, die als hinderlich für Innovationen angesehen wird. Insbesondere wird der europäische AI-Act als unzureichend und inkonsistent kritisiert, was die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle hemmt. Beide CEOs fordern daher eine umfassende Neuregelung, um die Innovationskraft in Europa zu stärken.
Wie fiel die Reaktion der Öffentlichkeit oder politischer Akteure aus?
Im Artikel fordern die Dax-Konzerne SAP und Siemens eine umfassende Neuregelung der europäischen KI-Gesetzgebung, um Innovationen zu fördern, anstatt sie zu behindern. Die Vorstandsvorsitzenden betonen, dass aktuelle Regelungen wie der AI-Act und der Data-Act den Fortschritt hemmen und dass spezifische Veränderungen notwendig sind, bevor in Infrastruktur investiert wird.
Welche Konsequenzen oder Auswirkungen werden beschrieben?
Die im Artikel genannten Folgen oder Konsequenzen sind:
- Innovationen werden verhindert,
- sich widersprechende und sich überschneidende Regulierungen,
- toxische Auswirkungen auf die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle,
- Notwendigkeit einer substanziellen Veränderung des Gesetzes,
- Warnung vor der Nachahmung der amerikanischen Strategie,
- fehlender Zugriff auf Rechenkapazitäten ist nicht das Problem,
- Notwendigkeit, Datenregeln zu ändern, bevor in Rechenzentren investiert wird.
Wurde bereits eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Roland Busch, dem Vorstandsvorsitzenden von Siemens, zitiert. Er äußert Bedenken gegenüber dem europäischen AI-Act und meint, dass dieser der Grund sei, warum Innovationen nicht vorangetrieben werden können. Zudem beschreibt er den Data-Act als "toxisch für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle" und plädiert für substanzielle Änderungen der bestehenden Gesetze, anstatt auf ein Moratorium zu setzen.
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