Die elektronische Patientenakte, die ab Mittwoch in ausgewählten Regionen Deutschlands getestet wird, steht in der Kritik, da der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, eine Verbesserung des Systems fordert und die Digitalisierung im Gesundheitswesen als prioritär betrachtet. Der Chaos Computer Club hat zudem erhebliche Sicherheitsmängel aufgedeckt, was Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes hervorruft, während zivilgesellschaftliche Organisationen vor einer hastigen Einführung warnen. Die SPD hingegen betont, dass die Nutzung der Akte freiwillig sei und Vorteile wie den direkten Zugang der Patienten zu ihren Daten und die Abschaffung des Papierverkehrs zwischen Ärzten und Krankenhäusern mit sich bringe.
Berlin () – Die elektronische Patientenakte, die ab Mittwoch in ausgewählten Modellregionen in Deutschland erprobt wird, muss aus Sicht der Union noch verbessert werden.
„Das ganze System der elektronischen Patientenakte halte ich in der jetzigen Ausgestaltung nicht für genügend innovativ“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). „Das ist ein Punkt, der in der nächsten Legislatur neu angegangen werden muss.“ Die Digitalisierung müsse generell eine stärkere Priorität im Gesundheitswesen bekommen.
Die elektronische Patientenakte steht stark in der Kritik. So hatte der Chaos Computer Club Ende vergangenen Jahres massive Sicherheitslücken beim Datenschutz enthüllt. Zivilgesellschaftliche Organisationen warnten in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einer überstürzten flächendeckenden Einführung.
Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Schmidt, sagte, dass die elektronische Patientenakte ja freiwillig bleibe, weil Versicherte der Nutzung widersprechen könnten. „Dennoch werben wir für die Nutzung“, sagte Schmidt dem „Handelsblatt“. Denn durch die elektronische Akte hätten alle Patienten direkten Zugang zu ihren eigenen Daten und könnten selbst bestimmen, wer welche Daten einsehen und nutzen dürfe. Außerdem sei „die Zeit des Hin- und Her-Faxens zwischen Ärzten und Krankenhäusern damit vorbei“.
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