Skip to content
IT Fachportal
Menu
  • Startseite
  • News
  • Blog
  • Events
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Redaktion
  • Google News
Menu
Justizzentrum (Archiv)

Richterbund: Steigende Zahl von Anzeigen wegen Hetze belastet Justiz

Veröffentlicht am November 20, 2024 von dts Nachrichtenagentur

Berlin () – Auch angesichts der wachsenden Zahl von Anzeigen wegen „Hass und Hetze“ warnt der Deutsche Richterbund (DRB) vor einer möglichen Überlastung der Justiz. „Die Strafjustiz droht bei der Kriminalitätsbekämpfung mehr denn je zum Flaschenhals zu werden“, sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der „Welt“ (Donnerstagausgabe).

So seien bei den Staatsanwaltschaften im Jahr 2023 mehr als 5,5 Millionen neue Fälle aufgelaufen, 350.000 mehr als im Vorjahr und laut Richterbund „so viele wie noch nie“. Allein zum Jahresende 2023 hätten die Strafverfolger 923.000 offene Verfahren gemeldet, eine Steigerung um sogar ein Viertel. „Und die Zahlen steigen weiter“, sagte ein DRB-Sprecher.

Gleichzeitig sinke die Anklagequote der Staatsanwaltschaften „seit Jahren“. 2023 sei weniger als jeder 15. Fall auch vor einem Gericht angeklagt worden, 2013 war es noch jeder zehnte Fall. Fast jedes dritte Verfahren hätten Staatsanwälte „nach Ermessensvorschriften mit oder ohne Auflagen eingestellt“.

Allein bei den Staatsanwaltschaften fehlten „wegen ihrer stark gewachsenen Aufgaben“ inzwischen rund 2.000 Ermittler, so der Richterbund. Über fehlendes Personal würden auch die Strafgerichte klagen. Die Folge sei ein immer größerer „Verfahrensstau“. Außerdem würden Prozesse immer länger dauern. Vom Eingang einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft bis zum Urteil vergingen „mittlerweile im Schnitt sogar mehr als 21 Monate“. Einer der Treiber dabei seien „vermehrte Straftaten wegen Hass und Hetze im Netz“.

Siehe auch:  Cyberangriffe auf deutsche Wirtschaft nehmen zu

Hinzu kämen derzeit mehr Hinweise auf Kinderpornografie aus den USA und zahlreiche Drogenverfahren, nachdem die „Encro Chat“-Verschlüsselung geknackt wurde, wodurch vertrauliche Nachrichten unter Kriminellen „massenhaft aufgeflogen sind“. Der DRB-Sprecher nannte als weitere Ursache für eine Überforderung das Cannabis-Legalisierungsgesetz der damaligen Ampel-Koalition. Dafür hätten bislang fast 280.000 Strafakten überprüft werden müssen, um rückwirkend noch nicht vollstreckte Strafen zu erlassen oder neu festzusetzen.

DRB-Geschäftsführer Rebehn forderte „einen Schulterschluss von Bund und Ländern, mit dem es gelingt, die Staatsanwaltschaften und Strafgerichte wieder auf die Höhe ihrer gewachsenen Aufgaben zu bringen“. Die Ampel-Koalition habe eine Initiative dazu liegen lassen, das müsse die künftige Bundesregierung nachholen. „Gelingt das nicht, würde das in der Bevölkerung nach drei Jahren Ampel ohnehin angeknackste Vertrauen in das Sicherheitsversprechen des Staates weiter erschüttert“, so Rebehn.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Justizzentrum (Archiv)


Weitere ähnliche Beiträge:

  • Richterbund verlangt größere Befugnisse für… Berlin () - Der Deutsche Richterbund (DRB) fordert größere Befugnisse für Ermittler im Einsatz gegen schwere Straftaten im Netz. "Es braucht nach der Bundestagswahl einen…
  • Destatis: Mehr Bundesbürger kaufen online ein Wiesbaden () - Der Anteil der Menschen, die Onlineshopping nutzen, ist in den letzten drei Jahren weiter gestiegen. Gut 83 Prozent der Bevölkerung im Alter…
  • Studie: Lineare Mediennutzung geht weiter zurück Berlin () - Die lineare Mediennutzung in Deutschland geht weiter zurück. Das ist das Ergebnis einer Medienstudie von ARD und ZDF, die am Dienstag veröffentlicht…
  • Kriminalstatistik: Mehr Beleidigungen und mehr… Berlin () - Die Straftat "Beleidigung" hat in Deutschland deutlich auf 251.502 Fälle zugenommen. Das entspricht einem Anstieg um 5,8 Prozent, wie aus der Polizeilichen…
  • Studie: Preise für langsamere Internettarife… Berlin () - Wer langsamere Internettarife bucht, muss immer teurere Tarife in Kauf nehmen. Das geht aus einer Analyse des Preisvergleichsportals Verivox hervor, über die…
  • 30 Prozent der Überschuldeten haben Schulden bei… Berlin () - 30 Prozent der rund 594.800 Personen, die im Jahr 2023 Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, hatten Schulden bei Online- und Versandhändlern. Der…
  • IW: 2028 fehlen 133.000 Fachkräfte in… Köln () - Die sogenannte Fachkräftelücke in den Digitalisierungsberufen wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Das geht aus einer neuen Analyse des Instituts der…
  • Weniger Widerspruch gegen elektronische… Berlin () - Die Zahl der Widersprüche gegen die Einrichtung einer elektronischen Patientenakte (ePA) ist in den vergangenen Wochen leicht gestiegen. Das ergab eine Abfrage…
  • Deutlich mehr Online-Buchungen von Übernachtungen in… Wiesbaden () - Im Jahr 2024 haben Gäste aus dem In- und Ausland über die vier großen Online-Plattformen Airbnb, Booking, Trip-Advisor und Expedia insgesamt 60,4…
  • Richterbund für Speicherung von IP-Adressen Berlin () - In der Debatte über die Einführung einer neuen Form der Vorratsdatenspeicherung wächst der Druck auf Justizminister Marco Buschmann (FDP). Nach dem Bundesrat…
  • Cybersecurity-Studie: Jedes siebte Unternehmen gehackt Berlin () - Die Cybersicherheitslage in der deutschen Wirtschaft hat sich verschärft: 15 Prozent der Unternehmen verzeichneten in den vergangenen 12 Monaten nach eigenen Angaben…
  • Reul drängt auf Rechtsrahmen für Verkehrsdatenspeicherung Düsseldorf () - Auch nach dem Bruch der Ampelkoalition in Berlin setzt der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) darauf, dass es in Deutschland möglichst bald…
  • Fax und Diskette meisten Kindern unbekannt Berlin () - Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren haben noch nie von einer Diskette gehört, über…
  • Smartphones werden nicht mehr so schnell ersetzt Berlin () - Die Menschen in Deutschland haben ihre privat genutzten und selbstgekauften Smartphones immer länger in Gebrauch und ersetzen sie deutlich später durch Neugeräte…
  • Über
  • Letzte Artikel
dts Nachrichtenagentur
dts Nachrichtenagentur
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
dts Nachrichtenagentur
Letzte Artikel von dts Nachrichtenagentur (Alle anzeigen)
  • Länder drängen auf mehr Entschädigungen für Bahnkunden - Juli 11, 2025
  • Immer mehr Patienten nutzen Videosprechstunde - Juli 10, 2025
  • Menschenrechtsbeauftragter nach Eklat um Grok bestürzt - Juli 10, 2025

Neueste Beiträge

  • Länder drängen auf mehr Entschädigungen für Bahnkunden
  • Immer mehr Patienten nutzen Videosprechstunde
  • Menschenrechtsbeauftragter nach Eklat um Grok bestürzt
  • Dobrindt verspricht Ausbau der Cyberabwehr
  • BSI sieht verschärfte Bedrohungslage
  • SPD drängt EU zum Durchgreifen gegen Musks Plattform X
  • Grüne dringen auf Einführung von Digitalsteuer
  • Elektronischer Widerrufsbutton soll Pflicht werden
  • Wiese fordert Festhalten an Digitalsteuer für Tech-Konzerne
  • SAP kritisiert Pläne für AI-Gigafactory
© 2025 IT Fachportal | Powered by Minimalist Blog WordPress Theme

70

×