Solaranlagen und Windräder sollen in Zukunft für den Strom in Deutschland sorgen, aber nicht jeder hat auch die Fläche für eine Solaranlage auf dem Dach. Wer trotzdem seinen eigenen Strom produzieren will, kann sich ein Kraftwerk für den Balkon kaufen, denn diese kleinen Kraftwerke gibt es sogar beim Discounter um die Ecke. Wie funktioniert eine solche Mini-Solaranlage eigentlich?
Das kleine Kraftwerk für den Balkon
Auch dieses Modell ist ein sogenanntes Photovoltaikmodul, wie man es von Hausdächern kennt, nur in einem deutlich kleineren Format. Das Kraftwerk für den Balkon ist mit einem Schutzkontakt, einem Schukostecker für die Steckdose oder mit einem speziellen Stecker ausgestattet. Neben der Spezial-Steckdose gibt es noch einen integrierten Wechselrichter. Die Installation eines sogenannten Stecker-PV-Geräts ist seit Mai 2018 nach einer veröffentlichen Vornorm „DIN VDE V 0100-551-1“ erlaubt. Trotzdem ist hier Vorsicht geboten, da nicht alle Netzbetreiber und Stromversorger diese Auffassung teilen. Wer ein Kraftwerk für den Balkon kaufen möchte, sollte diese Frage vorab klären.
Wie funktioniert die kleine Solaranlage?
Letzten Endes sind die kleinen Solaranlagen eine einfache Angelegenheit. Sie können einfach auf dem Balkon, der Terrasse oder an der Fassade installiert werden und erzeugen Strom aus Sonnenenergie. Dieser Strom wird dann in das Wohnungsnetz eingespeist und ist direkt nutzbar.
Eine solche Anlage besteht aus vier Teilen:
- Solarmodul
- Stecker
- Wechselrichter
- Befestigung
Der Wechselrichter ist dafür zuständig, dass der gewonnene Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt werden kann. Die kleinen Photovoltaikanlagen können aus bis zu vier Solarmodulen bestehen, in der Regel es aber nur zwei Module. Sie leiten den durch die Sonne erzeugten Strom über den Wechselrichter und die Steckdose ins Stromnetz. Zwar ist die Verwendung von Schukosteckern erlaubt, die bessere Wahl sind aber Energiesteckdosen. Bei diesen besonderen Steckdosen ist das Risiko geringer, dass es zu einer Überlastung kommt. Um eine solche Energiesteckdose anzubringen, muss ein Elektriker kommen.
Die optimale Ausrichtung
Damit so viel Sonnenenergie erzeugt werden kann, muss die kleine Solaranlage am besten nach Süden ausgerichtet sein. Wer eine Wohnung mit Balkon nach Norden hat, kann sich die Ausgaben für die Solaranlage sparen, denn die Ausbeute an Strom ist in dem Fall zu gering. Die Anlagen können 25 Jahre in Einsatz sein und jedes Jahr zwischen 250 und 280 Kilowattstunden Strom erzeugen. So können die Mieter oder Eigentümer der Wohnung, die einen Stromverbrauch von rund 1500 Kilowattstunden pro Jahr haben, bis zu 20 Prozent ihres Grundbedarfs durch die Solaranlage auf dem Balkon decken. Die Preise für diese Anlagen schwanken von knapp 1000 Euro bis zur Solaranlage beim Discounter, die schon für unter 500 Euro zu haben ist.
Fazit
Der größte Vorteil der kleinen Photovoltaikanlagen liegt natürlich in der Einsparung der Stromkosten. So können auch Mieter oder Eigentümer einer Wohnung etwas zur Energiewende beitragen. Erzeugt die Anlage für den Balkon zu viel Strom, dann wird dieser in das öffentliche Netz eingespeist. Wer als Mieter eine Solaranlage auf dem Balkon installieren möchte, muss jedoch vorher seinen Vermieter fragen, zudem muss die Anlage beim örtlichen Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Eventuell ist auch ein Tausch des Stromzählers notwendig, insbesondere bei einer hohen Netzrückspeisung, denn hierzu ist ein Zähler mit Rücklaufsperre erforderlich.
Bild: @ depositphotos.com / Serdynska
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