Die „gelben Scheine“ sind Vergangenheit, heute erhalten die Arbeitgeber elektronische Krankmeldungen. Wie es scheint, kommt das Projekt eHealth in Deutschland endlich in Gang. Oder vielleicht doch nicht? Endet die eAU, wie die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jetzt heißt, ebenso wie die elektronische Patientenakte und das E-Rezept? Dabei ist die eAU allgemein verpflichtend und sie wurde überraschend einfach eingeführt.
Zu viel Aufwand
Fast hat es den Anschein, dass alles, was das Thema Gesundheit und Digitalisierung betrifft, in Deutschland nicht so recht gelingen will. Die eAU wird bereits von der mittelständischen Wirtschaft abgestraft. Obwohl sie aus technischer Sicht ganz gut funktioniert, macht sie viel zu viel Aufwand und alles geht zu schnell. Zudem gibt es zu viele Facetten, und das, obwohl sich vor der Einführung der eAU doch irgendwie alle einig waren. Deutschland ist einmal mehr viel zu spät dran, noch immer gibt es die analoge Krankschreibung plus Briefversand. Die neuen Krankschreibungen kommen fast ohne Papier aus und sind für alle Akteure im deutschen Gesundheitswesen eine durchaus sinnvolle Sache. Trotzdem geht es dem Mittelstand mit der eAU viel zu schnell.
Wurden die Arbeitnehmer überrumpelt?
Viele Arbeitnehmer mokieren sich jetzt darüber, dass sie mit der digitalen Krankschreibung einfach überrumpelt wurden. Die notwendigen internen Prozesse haben sich immer noch nicht richtig etabliert. Viele Branchen haben sich längere Fristen für den Übergang gewünscht, denn ein solch großes Projekt kann ja nicht von jetzt auf gleich gestartet werden, so etwas ist eindeutig viel zu aufwendig. Die Prozesse der Krankmeldung mittels gelbem Schein haben schließlich auch Jahre gebraucht, um sich richtig zu etablieren. So ein Umsetzungsprozess dauert eben seine Zeit.
Schon lange bekannt
Ein Geheimnis war es nicht, was da am letzten Tag des Jahres 2022 gelüftet wurde. Die Unternehmen wurden am 2. Januar 2023 also nicht völlig überraschend getroffen, denn sowohl die Abläufe als auch die Fristen für die Einführung der eAU waren bekannt. Schon Anfang 2022 hatten die Unternehmen die Chance, das neue digitale Verfahren auszuprobieren, aber anscheinend haben es nur wenige getan.
Bild: @ depositphotos.com / ra2studio
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