In der heutigen Zeit wird Musik gestreamt, selbst CDs sind nicht mehr IN. Ganz vorbei, so sollte man meinen, ist die Zeit der Langspielplatten und Singles aus Vinyl und der Plattenspieler von Dual. Dabei ist die Geschichte der Firma Dual durchaus spannend, voller Irrungen und Wirrungen, zugleich ist es aber auch das Synonym für den Plattenspieler.
Die Anfänge
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Die Brüder Christian und Josef Steidinger aus St. Georgen im idyllischen Schwarzwald, gründeten am 1. Februar 1907 eine Fabrik für Feinmechanik. Zusammen mit 25 Angestellten wurden dort hauptsächlich Werkzeuge für Uhrmacher hergestellt, später aber auch Grammophone mit Federantrieb. 1911 zerstritten sich die Brüder und Josef ließ sich seine Anteile an den Bauteilen für die Federwerke auszahlen. Das Geld nutzte er, um noch im selben Jahr ein eigenes Unternehmen zu gründen, und zwar die „Perpetuum Schwarzwälder Federmotoren und Automatenwerke“. Christian hingegen blieb den Grammophonen treu und ließ den Produktbereich weiter ausbauen.
Ein echter Quantensprung
1927 beginnt die eigentliche Geschichte rund um den Plattenspieler von Dual, „Schuld“ daran war der Rundfunk, der modern wurde. Genau zur passenden Zeit präsentierte Christian Steidinger einen mit einem Federlaufwerk kombinierten Elektromotor, und taufte seine Erfindung Dual. Damals konnte keiner ahnen, dass der Apparat einmal der Begriff für qualitativ hochwertige Plattenspieler „Made in Germany“ sein würde. Als er 1933 seinen Söhnen die Firma übergab, nahm die Produktion richtig Fahrt auf. Sohn Oskar war für den kaufmännischen Bereich und Sohn Siegfried für den technischen Bereich zuständig. Zusammen mit den drei anderen Brüdern gelang ihnen ein technischer Quantensprung: ein elektrischer Tonabnehmer mit Lautsprecher. Der Plattenspieler von Dual war geboren.
Erfolg dank der Mikrorille
Die Mikrorillen-Schallplatte katapultierte das Unternehmen Dual ganz nach vorn. Eine kleine Nadel, die die Rillen abtastet, brachte die Wende, denn ein solcher Plattenspieler beeindruckte durch Tonqualität und Spieldauer. Die Entwicklung des Produkts und die Infrastruktur machten große Fortschritte. 1956 entstand ein weiteres Werk in Meßkirch, zwei Jahre später eines in Mönchweiler. 1964 schließlich, wurde in St. Georgen, der Heimat der Brüder, ein viertes Werk eingeweiht. Mit dem Modell „1009“, dem ersten HiFi-tauglichen Plattenspieler aus Deutschland, wurde Dual in den 1960er Jahren zum größten Hersteller für Schallplattenspieler.
Ein Statussymbol
Dem Plattenspieler folgte die Kompaktanlage, die aus Tuner, Kassettenrekorder, Verstärker und Schallplattenspieler bestand. Diese Anlage entwickelte sich schnell zu einem Statussymbol in deutschen Wohnzimmern, was vor allem am Design und an der individuellen Farbwahl lag. So wurde die Anlage zu einem begehrten Möbelstück in den 1970er Jahren. Erfolgreich war auch die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern von Kompaktanlagen, wie beispielsweise ITT Schaub-Lorenz, die einen Plattenspieler von Dual einbauten.
Fazit
Nichts hält ewig, auch nicht der kometenhafte Aufstieg der Firma Dual. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre begann der langsame, aber stetige Untergang des Unternehmens. Die Konkurrenz aus Japan saß Dual im Nacken, was schließlich zu starken Einbrüchen bei den Umsätzen führte. Ferner gab es wieder Streitigkeiten um ein falsches Management und 1981 musste das Unternehmen schließlich Insolvenz anmelden. Die Thomson-Gruppe aus Frankreich übernahm die Qualitätsmarke aus Deutschland, zuvor hatten sie sich schon andere große Namen wie Nordmende, Saba und Telefunken gesichert, Dual hingegen wurde zu einem Auslaufmodell.
Bild: @ depositphotos.com / uatp12
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