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Gefälschte Bilder – hat Netflix mit der KI gearbeitet

Gefälschte Bilder – hat Netflix mit der KI gearbeitet?

Veröffentlicht am Mai 18, 2024 von Ulrike Dietz

Dass gefälschte Bilder berühmter alter Meister immer noch im Umlauf sind, ist bekannt. Oftmals sind die Fälschungen so nah am Original, dass selbst Experten Probleme haben, das falsche vom echten Bild zu unterscheiden. Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz gibt es jetzt Diskussionen, inwieweit eine Dokumentation durch einen Fernsehsender mithilfe der KI verändert werden darf.

  • Echt oder KI?
  • Ein schreckliches Verbrechen
  • Deutliche Hinweise
  • Was sagt der Produzent?
  • Fazit

Echt oder KI?

Der Sinn einer Dokumentation liegt darin, wahre Geschichten und Geschehnisse darzustellen oder aufzuklären. Es gibt aber auch Mischformate, bei denen dramatische Ereignisse filmisch nachgestellt und mit Originalbildern zusammengeschnitten werden. Der Kern einer Dokumentation bleibt aber immer, die Wahrheit aus realen Quellen zu zeigen. Gefälschte Bilder haben in einer solchen Doku nichts zu suchen, aber genau damit soll Netflix mithilfe der KI gearbeitet haben. Ob es sich tatsächlich um gefälschte Bilder handelt, ist bisher nicht ganz geklärt.

Ein schreckliches Verbrechen

Bei der Dokumentation, die Netflix mit KI verfälscht haben soll, handelt es sich um einen Kriminalfall aus dem Jahre 2010, bei dem eine junge Frau den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben hat. Die Mutter starb, der Vater wurde schwer verletzt, die Täterin selbst verurteilte das Gericht zu einer lebenslangen Haft. Die Dokumentation, die Netflix über dieses schreckliche Geschehen gezeigt hat, enthält aber gefälschte Bilder. Mehrfach gibt es Hinweise darauf, dass die Doku mit KI manipuliert wurde. Zuerst sieht alles wie eine klassische Doku aus, aber es gibt Details, die so nicht stimmen können und typisch für die KI sind.

Siehe auch:  KI am Arbeitsplatz – was ist erlaubt und was verboten?

Deutliche Hinweise

Nicht nur Spezialisten haben schnell erkannt, dass auf den gezeigten Bildern einiges nicht stimmen kann. So ist beispielsweise die Form der Finger völlig unnatürlich und die linke Hand hat offenbar nur zwei Finger. Ein Schneidezahn ist seltsam verlängert und es gibt eine auffällige Kerbe auf der rechten Wange, die normalerweise nicht dort ist. In und auch nach der Ausstrahlung der Sendung gab es keine Hinweise darauf, dass mit KI gearbeitet wurde. Vermutlich wollten die Filmemacher die Auflösung von älteren Fotos verbessern, damit der Zuschauer die Einzelheiten besser erkennen kann. Stößt die Software dabei jedoch an ihre Grenzen, dann entstehen solche Bearbeitungsfehler.

Was sagt der Produzent?

Netflix hält sich zu den Vorwürfen bezüglich der Doku bedeckt. Einer kanadischen Zeitung gegenüber gab einer der ausführenden Produzenten aber zu, es handele sich zwar um echte Fotos, jedoch seien die Quellen auf Wunsch verfremdet und entsprechend bearbeitet wurden. Schließlich würden auch viele Filmemacher ihre Filme nachträglich mit Photoshop bearbeiten. Die Fotos der Täterin sind angeblich echt, nur ihr Umfeld wurde anonymisiert.

Siehe auch:  Unseriöse Anrufe sorgen für Ärger

Fazit

Als das schreckliche Verbrechen Großbritannien erschütterte, gab es noch keine künstliche Intelligenz. Inzwischen kommt sie jedoch vermehrt zum Einsatz. Dass so etwas auch schiefgehen kann, zeigen die empörten Reaktionen der Zuschauer. Die Nutzung der KI, vor allem in einer Dokumentation wie dieser, wo ein Verbrechen aufgearbeitet wird, ist sehr problematisch. Ausgerechnet Netflix, ein Sender, der, was sogenannte True-Crime-Dokumentationen angeht, eine lange Geschichte hat, sollte sich sehr gut überlegen, ob KI der passende „Mitarbeiter“ ist. Mit journalistischer Ethik hat dieser Vorfall leider nicht mehr viel zu tun und wirft einen Schatten auf Netflix.

Bild: @ depositphotos.com / rafapress

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Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen.
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